Eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird und die ich mir vor Jahren auch stellte als ich anfing, mit der tantrischen Berührungskunst zu arbeiten.
Das Potenzial der Heilung oder Re-Traumatisierung liegt bei sexuellen Verletzungen nahe beieinander, wenn der Körper und insbesondere die Berührung miteinbezogen werden. Ich war von Beginn weg sensibilisiert, da ich eine integrative Beratungsausbildung genoss, bevor ich mich professionell in die Tantrische Berührungskunst vertiefte und die auch Elemente der Traumatherapie beinhaltete. Ich entwickelte daraus eine eigene Mischung mit Beratungstools und tantrischer Massage. Nach über 10 Erfahrungsjahren kann ich sagen, dass die tantrische Berührungskunst ein grosses Heilungspotenzial entfalten kann, ohne eine erneute Grenzverletzung zu verursachen, wenn wichtige Grundsätze berücksichtigt werden.
Für die Vorbereitung dieses Textes habe ich Klientinnen interviewst, die sich von mir und teilweise von Dieter begleiten lassen, Warum wählten sie diesen Ansatz? Was erleben sie als hilfreich und unterstützend und was als Herausforderung? Welche Veränderung erlebten oder erleben sie in ihrem Heilungsprozess? Ich lasse sie mit ihren Rückmeldungen in diesem Blog immer wieder zu Wort kommen.
Sexuelle Verletzung betrifft nicht nur Frauen!
Wenn von sexuellen Traumas gesprochen wird, bezieht sich dies vor allem auf Frauen und auch in unserer Praxis begleiten wir mehrheitlich Frauen mit diesem Thema. Aber auch Männer erleben sexuelle Verletzungen. Sie schweigen bis jetzt meist darüber, holen sich weniger Hilfe, leiden deswegen jedoch nicht weniger darunter.
Was ist denn ein sexuelles Trauma überhaupt? Ich erhebe hier keinen Anspruch auf eine abschliessende und wissenschaftliche Erklärung, sondern erzähle aus meiner Praxiserfahrung. Bei sexuellem Missbrauch, Nötigung bis hin zu Vergewaltigung in Kindheits- und Jugendjahren - insbesondere, wenn dies durch nahe Bezugspersonen passierte und keine weiteren erwachsenen Bezugspersonen da waren, die es erkannten und schützten - sind die Auswirkungen im Erwachsenenalter in Beziehung und Sexualität meist schwerwiegend. Diese Erfahrungen prägten die Entwicklung.
Wenn das belastende Ereignis einmalig war, die Grenzüberschreitung nicht von bekannten Menschen begangen wurde, es möglich war darüber zu sprechen oder Menschen da waren, die diesen Missbrauch erkannten und entsprechend unterstützend einwirken konnten, kann durch diese Ressourcen das Erlebte oftmals besser verarbeitet werden. Auch eine sexualisierte und unsichere Atmosphäre in dem ein Mensch aufwächst, kann ein Gefühl von latenter Grenzüberschreitung verursachen und vergleichbare Stressreaktionen hervorrufen. Wichtig ist, dass jeder Mensch von seinem Wesen her unterschiedliche Grundvoraussetzungen mitbringt. Wie, wann und unter welchen Umständen auch immer eine sexuelle Grenzüberschreitung geschieht, es verletzt die Integrität des Menschen. Dies löst emotionale, mentale und körperliche Stressreaktionen aus. Wenn sich diese im Nervensystem festsetzen und die betroffene Person darunter leidet, sprechen wir von einem sexuellen Trauma.
Generationsübergreifende Traumatas
Ich möchte erwähnen, dass die Auswirkungen von (sexuellem) Trauma unter bestimmten Umständen auch über Generationen weitergegeben werden. Zum Beispiel können die Stressreaktionen eines Menschen, der eine sexuelle Verletzung erlebt und nicht verarbeitet, bei den eigenen Kindern oder Enkelkindern auftauchen, obwohl diese keine solche Erfahrungen gemacht haben. Wenn wir bedenken, dass die Eizellen der Enkelkinder schon im Bauch der Mutter sind, wenn die Grossmutter mit ihr schwanger ist, verstehen wir die Weitergabe solcher Erinnerung auf Zellebene über Generationen hinweg besser.
Das zeigt auf, dass viele Menschen, ob bewusst oder unbewusst, von sexuellem Trauma betroffen sind. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum so viele Menschen keinen natürlichen, selbstverständlichen und entspannten Bezug zur Sexualität haben. Natürlich hängt das auch mit gesellschaftlichen Normen, Moral und Wertvorstellungen zusammen. Aber genau diese können sehr wohl auch sexuelle Traumatas verursachen, ohne dass ein anderer Mensch eine konkrete sexuelle Grenzüberschreitung gemacht hätte. Um ein Bespiel zu nennen, kommen mir einige junge Männer und Frauen in den Sinn, die schon mit 10-12 Jahren mit Pornographie in Kontakt kamen und dies ihr prägender Orientierungspunkt in der Entwicklung ihrer erwachsenen Sexualität war.
Tantrische Berührungskunst als Heilungsweg
Was veranlasst Betroffene dazu, die Tantrische Berührungskunst als Weg der Heilung zu wählen? Das
schilderten meine Interviewpartnerinnen einstimmig und eindrücklich so:
«Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits jahrzehntelange diverse Gesprächstherapien hinter mir...»
«...nach jahrelanger Gesprächstherapie merkte ich, dass sich nichts wirklich änderte, ich wusste zwar, dass ich "traumatisiert" war, doch ich war wie ausserhalb meines
Körpers...»
«...und irgenwann realisierte ich, dass ich mit Gesprächstherapie nicht mehr voran kam...die Gespräche waren wohl hilfreich...ich lernte meinen Schmerz in Worte auszudrücken...».
Letzteres ist ein wichtiger Aspekt und Teil meiner Begleitung. Es ist tatsächlich so, dass
Menschen, die mit einem sexuellen Trauma zu mir kommen, oft schon sehr viel mentales Wissen haben, was ihre schmerzhafte Erfahrung und das daraus resultierende Erleben betrifft. Sie sind aber
meist noch weit entfernt von ihrem Körper und dem Spüren. Eine meiner Klientinnen beschreibt das folgenermassen:
«...ich spürte Sehnsucht. Sehnsucht meinen Körper, der sich jahrzehntelang wie in einem Neoprenanzug anfühlte, noch mehr zu spüren. Und ich spürte Sehnsucht nach einer gesunden
Sexualität».
Wie schon erwähnt sind Gespräch, Reflektion und Austausch wichtige Aspekt meiner Begleitung. Es
hilft Vertrauen aufzubauen, wenn es möglich ist ohne Scham über sexuelle Themen und Verletzungen zu sprechen, verstanden zu sein und Orientierung zu bekommen. Etwas vom Ersten und Wichtigsten,
was ich mit meinen KlientInnen kreiere, ist ein sicherer Raum. Wir aktivieren Ressourcen, auf die wir (im Notfall) zurückgreifen können.
«Du hast mit mir einen eigenen Raum in deinem Raum kreiert. Dieser Raum gibt mir Sicherheit, hier passiert mir nichts, ich bin aufgehoben. Die wohligen Bilder, die wir manchmal gemeinsam
erschaffen, helfen mir während der Massage in schwierigen Situationen dort hinzugehen und mich wieder sicher fühlen zu lassen».
Verlangsamung ist das Zauberwort!
In diesem Prozess zeigt sich, ob und in welchen Schritten und Tempo Berührung sinnvoll ist. Es gab auch schon KlientInnen, die zu mir kamen und unbedingt eine Massage erleben wollten und ich jedoch klar spürte, dass dies zu diesem Zeitpunkt eine Überforderung wäre. Da bleibe ich, egal wie lange es dauert, beim sicheren Raum, der Ressourcierung, bei der Orientierung oder was auch immer sich im Prozess zeigt. Ich habe mich auch schon verleiten lassen und ging zu früh in eine Berührungssequenz, was entsprechende Stressreaktionen hervorrief und den Prozess entweder frühzeitig abbrechen liess oder erschwerte.
Wenn du jetzt denkst: Oje, ein solcher Heilungsprozess dauert Jahre! Das ist sehr individuell. Ich erlebte schon, dass es möglich wurde, mit der Tantrischen Berührungskunst von Beginn weg den gesunden Kern zu erreichen und der Heilungsprozess in grossen Schritten voranging. Dann ist meist in anderen Zusammenhängen schon Heilungsarbeit passiert und die Integration des Körpers ist der noch fehlende Puzzlestein.
Wenn ich erwähnt habe, dass ich individuell die Schritte und das Tempo der Berührung gestalte, unterscheidet sich dieses Vorgehen von der klassischen Tantramassage. Diese folgt in der Regel einem klar definierten Ablauf. Was überhaupt nicht falsch ist und gerade bei Menschen mit Trauma auch eine Orientierungshilfe sein kann, die Sicherheit gibt. Nur mache ich an diesem Punkt, wenn angebracht, eine zusätzliche «Verlangsamung». Obwohl der Langsamkeit eher Negatives anhaftet, ist es bei Trauma generell einer der wichtigsten Aspekte.
Es kann also gut sein, dass ich erstmal «nur» Hände, Kopf und Füsse berühre. Dass es darum geht,
dass der Mann oder die Frau das Setting kennen lernt und sich dabei sicher fühlen darf.
«...in meinem individuellen Tempo beginnst du mich zu berühren...zuerst war es für mich ungewohnt, ein neues Gefühl von jemanden berührt zu werden...ich musste mich etwas daran gewöhnen...darf
ich loslassen, darf ich geniessen?»
Das kann auch bedeuten, dass wir beide dabei Kleider tragen und von Nacktheit - ansonsten ein Element der Tantrischen Berührungskunst - keine Spur ist. Sich nackt zeigen und berührt zu werden fällt auch vielen Menschen ohne Trauma nicht leicht. Wenn wir bewusst nackt sind, werden wir alle verletzlich. Wenn wir dies in einem sicheren, wohlwollenden und bejahenden Rahmen erleben können, liegt darin viel Potenzial zur Entwicklung.
Ein wichtiger Aspekt, der ebenfalls für die Langsamkeit spricht, formulierte eine Klientin folgendermassen:
«...du spürst ganz gut in welchem Tempo du berühren sollst/darfst...denn es könnte auch eine Überflutung von «zu Schönem» entstehen...»
Obwohl dies vielleicht paradox erscheint, erlebe ich solche Situationen in der Tantrischen Berührungskunst immer wieder. Zu erfahren, bewusst, liebevoll und sinnlich am ganzen Körper berührt zu werden, entspricht für viele Menschen einer tiefen Sehnsucht. Dieses Erleben wirklich zu integrieren, benötigst auch Langsamkeit!
Auch den Intimbereich berühren und einbeziehen
Je nach Situation des Menschen berühre ich bewusst auch den Intimbereich und ermögliche der Person, sich als sexuelles Wesen wahrzunehmen, ohne Ausrichtung auf sexuelle Stimulierung oder Verhinderung der Lust.
«Ich erlebe es bis jetzt immer wieder als sehr hilfreich, dass die Massage so ganz ist, ich werde überall am Körper berührt, mein Intimbereich wird weder krampfhaft ausgelassen noch in irgendeiner fordernden Weise schwergewichtig stimuliert. Alles an mir ist total gleichwertig... Ich darf in jeder Massage von neuem die Erfahrung machen, dass ich so wie ich bin, vollkommen in Ordnung bin. Nicht an mir ist falsch. Und ich muss dabei nichts produzieren, nicht performen, nichts muss geschehen, es darf ganz entspannt sein oder auch wunderbar sinnlich und lustvoll. Ich kann meine sexuelle Energie mit ganz viel Zeit fühlen und sie als wichtigen, völlig natürlichen Teil meiner Persönlichkeit erleben. Das empfinde ich immer wieder als unglaublich heilsam.»
Wenn der Traumsog zieht
Im Prozess der Massage kann es passieren, dass die Person an das schmerzhafte Erlebte erinnert wird. Das geschieht manchmal blitzschnell, weil über die Berührung die Zellerinnerung aktiviert wird. Wichtig ist, die individuellen Zeichen der Schutzreaktion, die damit auftauchen, zu kennen und aufmerksam zu beobachten. So kann ich unterstützten, wieder ins Hier und Jetzt zurückzukehren. Eines der verbreitetsten Symptome ist, in die Gedanken zu «flüchten», was bis zu Dissoziation (Abspaltung) führen kann. Letztere ist oft begleitet von Taubheitsgefühlen, Verkrampfungen sowie nicht mehr Sprechen und Sehen können. In solchen Situationen sind meine Präsenz, meine Orientierung, der sichere Raum und die Ressourcen verschiedene Anker, um zurück ins Hier und Jetzt zu kehren.
Aus meinem Verständnis ist es für den Heilungsprozess hilfreich, in einem präsenten und bewussten Zustand die alten, schmerzhaften Gefühle zu spüren, ohne in den Sog des Traumas zu geraten. Wenn es trotzdem passiert, dass der Sog stärker ist, kann das Gefühl des Nicht-Allein-Seins und der Begleitung sehr wichtig sein. Es geht oft um das, was früher entscheidend gefehlt hat: Dass jemand unterstützend, schützend und bestärkend da war.
«...Ich habe Angst den Boden unter meinen Füssen zu verlieren...du bist da mit deiner achtsamen Präsenz und nimmst mich an der Hand...du begleitest mich durch den Schmerz und ich fühle Vertrauen, dass meine Welt dabei nicht untergeht...»
Die Tantrische Berührungskunst mit ihrer bewussten und langsamen Qualität hilft einerseits, Grenzen
wahrzunehmen, zu halten und dafür einzustehen. Da beobachte ich, dass traumatisierte Menschen sich oft selbst «pushen» nach dem Motto: «Andere können das auch, dann kann ich das jetzt auch!» Aus
dem tiefen Wunsch heraus «normal» zu sein. Anderseits lädt sie auch dazu ein, Grenzen in angepasstem Tempo und in einem sicheren Umfeld auszuweiten.
«Mit der Massage hilfst du mir meine Grenzen zu erweitern. Du erforschst mit mir meinen Körper, meine Lust. Die langsamen Berührungen ermöglichen mir, das Erweitern der Grenzen
zuzulassen.»
Liebevolle Selbstfürsorge lernen
Zu Lernen sich selbst liebevolle Zuwendung und Berührung zu schenken, gehört ebenfalls zum
Heilungsprozess. Oftmals ist die Eigenberührung von Funktionalität geprägt oder auch:
«...ich bin es gewohnt viel im Aussen zu geben...es kommt viel Dankbarkeit zurück...das ist schön...mir aber selbst Liebe zu schenken ist/war für mich eher wie ein fremd klingender
Satz...»
Die Tantrische Berührungskunst schenkt ein Gefühl dafür, wie diese bewusste Berührung angewendet werden könnte. Mit Audio- und Videoanleitungen meines Onlinekurses «Weibliche Selbstliebe» biete ich zudem die Möglichkeit, dass Frauen auch in ihrem Alltag unkompliziert ausprobieren und üben können, fürsorglich mit sich selbst umzugehen und liebevolle Eigenberührung zu kultivieren. Dieser Onlinekurs kann auch ein guter Einstieg sein, die bewusste liebevolle Selbstberührung kennen zu lernen. Gerade, wenn die Berührung durch fremde Menschen noch zu viel Stress verursacht.
So begleite ich individuell und Schritt für Schritt diese Heilungswege. Halte die Hoffnung, wenn es Rückschläge gibt und
Resignation aufkommt, in absehbarer Zeit eine Veränderung zu spüren.
«Die Langsamkeit war/ist mir enorm wichtig und hilfreich. Und dass du immer diese Zuversicht ausstrahltest,
es lässt sich alles "heilen".»
Dazu gehört auch die Versöhnung und Annahme, dass die Verletzung mit vielleicht
mehr oder weniger spürbaren Narben, immer ein Teil der Biographie bleiben wird.
Weibliche oder männliche Begleitung
«In diesem ersten Schritt war es für mich auch sehr wichtig, dass du eine Frau bist.»
Mit diesen Worten beschreibt eine Klientin, wie wichtig es für viele betroffene Frauen ist, erstmal weibliche Unterstützung zu erhalten. Ich stehe dann meist für die Mutter, die es früher gebraucht hätte. Diese konnte nicht da sein, weil sie selbst betroffen oder überfordert war. Zu einem späteren Zeitpunkt kann es sehr stimmig sein, diesen vertrauten Rahmen zu verlassen und die Begleitung durch Dieter weiterzuführen.
«Es brauchte von mir sehr viel Mut, zum ersten Mal eine Massage von einem Mann zu empfangen...Unterstützend war für mich dabei, dass die Rollen sehr klar sind..., dass ich die Sicherheit hatte, dass es nicht zu Interaktionen kommen würde...Ich erlebe in der Massage mit Dieter noch tiefer meine starke weibliche, sinnliche und erotische Energie...»
Es kann aber auch sein, dass die Berührung von fremden Menschen, insbesondere von Männern, weiterhin eine Herausforderung bleibt, wie diese Frau eindrücklich schildert: «Nach wie vor ist Berührung mit Männern herausfordernd. Und da "geduldig" bleiben, weiterhin langsam sein, spüren, mich nicht einfach zurückziehen wenn ein Mann in meine Nähe kommt, doch auch nicht über mich ergehen lassen, auch wenn es "nur" eine Umarmung ist - das ist eine Balance, die mich immer wieder fordert. Wie du einmal gesagt hast, die Wahl zu haben, das ist für mich immer noch schwierig»
Herausforderungen und Chancen im Rahmen einer Gruppe
Ein weiterer Schritt kann ein Seminar sein mit dem Bedürfnis, die Tantrische Berührungskunst im Empfangen und Geben kennen zu lernen und zu vertiefen. Das Gruppensetting bringt neue Herausforderungen und gleichzeitig bestärkende Qualitäten, die ein Einzelsetting nicht bieten kann. Sich im Kreise einer Gruppe mit aller Verletzlichkeit und auch Kraft zu zeigen und sich angenommen fühlen, ist enorm heilsam. Wir sind selbst immer wieder berührt vom grossen gegenseitigen Vertrauen, das sich in Gruppen entwickelt, wenn der Rahmen klar und sicher und die Begegnung, der Austausch und die Berührung von Bewusstheit und Offenheit getragen sind. Es gibt Männer und Frauen mit sexuellen Verletzungen, die den Weg über die Seminare wählen, um diese Themen anzugehen. Das ist bei genügend Ressourcen durchaus möglich. Als Seminarleitung betonen wir immer wieder oder ordnen es manchmal sogar an, dass jede Übung und Erfahrung, wenn nötig auch individuell angepasst erlebt werden kann und darf. Wir unterstützen, wie im Einzelsetting, eigene Grenzen zu spüren, dazu zu stehen und sich damit zuzumuten. Das ist oftmals für die Betroffenen und die ganze Gruppe sehr lehrreich und heilsam. Gleichzeitig den Mut aufbringen, die bestehenden Grenzen zu erweitern und ausprobieren zu dürfen. Ja und Nein sagen lernen!
Ich schliesse mit der Antwort einer Klientin auf meine Frage, welche Veränderungen sie auf ihrem Heilungsweg erlebte:
«Es sind Welten!!! Vorher und Jetzt. Es kommt mir vor als wenn ich mich zu Beginn dieses Prozesses verschüchtert und verängstigt in der hintersten Ecke eines Raumes versteckt hätte, möglichst unsichtbar. Und jetzt bin ich eine selbstbewusste Frau geworden, handlungs- und lebensfähig.»
August 2022 Barbara Schmid
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Céline (Donnerstag, 25 August 2022 14:17)
Danke dir liebe Barbara für diesen spannenden und tiefgründigen Bericht.
Ich bin von Dankbarkeit erfüllt mit Hilfe deiner achtsamen, natürlichen und liebevollen Begleitung Schritt für Schritt den Weg der Heilung zu erleben... die tief gelegenen Schichten zu erforschen und dabei das Vertrauen gewinne, dass Heilung möglich ist.