Kennst du das auch, dass du dich stark vergleichst mit anderen Frauen? Dass du das Gefühl hast, die anderen sind schöner, mehr beachtet, mehr geliebt, gescheiter, erfolgreicher und bringen Kinder, Arbeit und Beziehung besser auf die Reihe...? Ist dir vertraut, dass du hauptsächlich im Aussen orientiert bist, wie du als Frau sein solltest, müsstest und wolltest?
Ich kenne dieses Vergleichskarussell ganz gut aus meiner Jugendzeit. Da hatte ich einen unheilvollen Vergleichskrieg mit meiner älteren Schwester. Alles was sie hatte, wie sie aussah, was sie machte und sagte, meinte ich auch sein zu müssen und zu haben. Nur blöd, dass sie grundsätzlich schon rein äusserlich ganz anders war. Ich hatte keine Chance, so zu sein wie sie und verzweifelte fast daran. Ein Teil davon gehört wohl natürlicherweise zu dieser Lebensphase, in der wir intensiv unser Eigenes suchen, entwickeln und oftmals wenig Orientierung haben. Es ist ein Mechanismus, der uns auch im erwachsenen Leben intensiv begleitet. Wie eine Frau sein soll, suchen wir meist im Aussen.
Ich kenne diese Dynamik jedenfalls sehr gut. Vor allem wenn ich stärker verunsichert bin und ich mich selber verloren habe. Dann ist es wie ein Weckruf für mich: nimm dir Zeit für dich, spüre dein Körper und dein Herz, gehe in Verbindung mit dir! Das ist ein Weg, um mir auf die Spur zu kommen, wo und warum ich mir selber abhanden gekommen bin, was mich so stark verunsichert und wo ich wieder bei mir selber anknüpfen kann und spüren, was mein Eigenes ausmacht.
Dabei stolpere ich immer wieder darüber, wie schwierig es ist, mich selber ganz und gar anzunehmen, so wie ich gerade bin - äusserlich und innerlich! Ich kann heute gut meine ganz eigenen Qualitäten, die mich als Frau ausmachen, spüren, leben und wertschätzen: meine Grösse, mein kräftiger Körper, meine Natürlichkeit, mein authentisches Wesen, meine Fähigkeiten Menschen in ihrem persönlichen Prozess zu begleiten,... Ich kann auch gut die Aspekte bejahen, die ich vielleicht gerne anders gehabt hätte, die aber nicht zu verändern sind. Was viel schwieriger ist, einfach mich mit all dem zu entspannen und anzunehmen, was mir nicht gelingt, an was ich schon über Jahre „arbeite“ und ich so gerne entwickeln und leben möchte. Mich damit in den Moment hinein zu entspannen, mich einfach im Hier & Jetzt goldrichtig fühlen, mit allem was gerade ist oder eben nicht ist, empfinde ich immer wieder als Königinnenübung!
Wenn es mir gelingt, diese bedingungslose Wertschätzung mir selber entgegen zu bringen, breitet sich eine spürbare Entspannung in meinem ganzen Wesen aus. Dann gibt es nichts zu verändern, zu machen, zu tun, zu arbeiten, zu entwickeln, zu verstehen – sondern einfach zu SEIN!
Was wäre, wenn wir Frauen mehr in diesem SEIN wären - goldrichtig!
Herzhafter Gruss
Barbara
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